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Im Süden Chinas unterwegs

Reisebericht von G. Sieber im September 2013

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Im Süden Chinas unterwegs

In der Zeit vom 03.-21.Sept.2013 waren 8 Pflanzenbegeisterte der EBS-D und GdS auf großer Reise im Reich der Mitte. Das Motto hieß diesmal den Süden entdecken.

Erstes Ziel war Shanghai, wir landeten morgens auf dem neuen Flughafen, dem Pudong-Airport. Mit dem Bus ging es die 30km zum Hotel, unser Ziel für drei Nächte.

Shanghai, zur gleichnamigen Provinz gehörend liegt am Huangpu dem letzten Nebenfluß des Jangtse. Die rasant zunehmende Einwohnerzahl liegt bei 16 Millonen. plus ca.4 Millionen Wanderarbeiter. 6.400qkm gehören zum direkten Verwaltungsbezirk,wobei 3.000qkm Stadt sind.017

 

Der erste Besuch galt dem Botanischem Garten. Alles in China ist größer, höher und länger als bei uns, so auch hier, auf einer Fläche von über 200ha (1ha=10.000qm.) kamen wir aus dem Staunen nicht mehr heraus. Die größten Sammlungen waren Magnolien 1,5ha, Strauchpaeonien auf 3,2ha in über 120 versch. Sorten, Koniferen auf über 5ha., ferner Rosen-Azaleen-Acer-Osmanthus.

Bambus mit 74 Gattungen-Arten und Sorten auf 3,6ha.066

 

Viele Wasserflächen durchzogen das Gelände, darin in Ufernähe, Taxodium und Glyptostrobus. Was uns schon am ersten Tag auffiel und das wird uns die gesamte Reise auch begleiten, es gibt kaum Vögel, in den Teichen keine Enten, Fische, Schildkröten oder Frösche. Jeder kann sich an freilebenden Tieren für die eigene Küche bedienen.

Der Pflegezustand des Gartens war Top, Personal ist scheinbar immer ausreichend vorhanden. Die meisten Arbeiten werden von Hand ausgeführt, es gibt zwar für fast alles auf der Welt Maschinen, aber fast 1,4Milliarden Menschen heißt es zu beschäftigen. Die offizielle Arbeitslosenzahl in China liegt bei 5,6%.

 

Um China und die Essgewohnheiten seiner Bewohner noch besser kennenzulernen besuchten wir am Abend einen Markt für die regionale Küche. Wir waren uns alle einig, außer Hund und Katze, wird hier wahrscheinlich alles gegessen.Das Angebot der einheimischen Landwirte war beeindruckend, alles mögliche an Südfrüchten, Stangenbohnen über 50cm lang, Wurzelgemüse wie Fenchel, Kartoffeln, Spargel, Bambussprossen sowie Gurken, versch.Salate, es war alles da.

Das Angebot aus dem Tierreich war da schon gewöhnungsbedürftiger, lebende Hühner, Tauben und Enten, Frösche, Schildkröten, Schlangen und Fische. Geschlachtet wird auf Wunsch an Ort und Stelle.142

 

Weitere Programmpunkte waren der Longhua-Tempel, Altstadt, Jinmao-Hochhaus, der Pflanzen- und Tiermarkt sowie der Yu Yuan-Garten.

Erwähnenswert wäre der Yu-Garten aus dem 16.Jahrhundert(1559)als Ruhesitz eines hohen Beamten. Erreichen kann man ihn nur über die berühmte Zickzackbrücke, vorbei am bekanntesten chin.Teehaus, dem Seemittenpavillon „Huxin Ting“.

Das Inventar des Gartens besteht aus den typischen Gebäuden, versch.Mondtoren, Wasserflächen sowie von der Küste importierten Steinen. Wunderschöner Bambus, Bananen, großen Cycas, Metasequoien, Pterocarya und Lagerströmien, Osmanthus, Firmiana simplex, Pinus bungeana sowie überall als Bodendecker Ophiopogon und Liriope. Die ersten Kampferbäume und große Horste Yucca gloriosa-recurvifolia vervollständigten das Sortiment.

 

Der fünfte Tag unserer Reise galt dem Weiterflug vom Regionalflughafen Hongqiao ins ca.1.000km entfernte Xiamen. Xiamen liegt an der Küste zum Südchinesischen Meer, nur durch die Formosastrasse von Taiwan getrennt, sie gilt als die sauberste Stadt Chinas. Die Stadt in der Provinz Fujian gelegen hat 3,4 Mill. Einwohner.

Hier wurden wir nicht nur von unserem zweiten Gait (wir hatten auf unserer Reise insgesamt 7versch.örtliche Reiseführer)empfangen, sondern auch erstmals tropische Temperaturen zwischen +30-35°C und einer Luftfeuchte jenseits von Gut und Böse.

Der Botanische Garten Wanshiyan stand natürlich als erstes auf unserem Programm. Auf der Fahrt dorthin wieder hochwertiges Strassenbegleitgrün. Ganze Blöcke mit Bismarkia nobilis, Kampfer, Plumerias, Scheffleria, Cycas und Yuccas.

 

Die Flora die wir im Bot.Garten zu sehen bekamen war durch und durch tropisch, Pinus caribaea, Fokienia hodginsii und Taxus mairei waren einige Vertreter der Gymnospermen.

Bambus gab es natürlich auch und was für welche, große Pflanzen und Haine von Bambusa chungii, B.blumeana, B.vulg.“Wamin“, B.vulg.“Vittata“ um nur einige zu nennen.

Und dann die Palmen,ich kann nicht alle nennen, Butias, Revaneas, Roystoneas, Cryososophilas, Raphias und wieder die allgegenwärtigen Cycas.674

Es gab u.a.eine sehr große Sukkulentenabteilung mit Kakteen und vielen versch.in Blüte stehenden Agaven.

 

Der zweite Tag in Xiamen führte uns zu den ungewöhnlichsten Wohnhäusern der Welt, den Hakka-Wohnburgen für mehrere hundert Bewohner. Die Hakkas sind Angehörige einer chin.Dialektgruppe, sie haben diese Lehmbauweise vor über 1.000 Jahren entwickelt um sich in politisch unsicheren Zeiten und um sich vor Räuberbanden zu schützen. Auf den unteren zwei Etagen gibt es keine Fenster nach aussen,bei ungebetenen Gästen wird einfach das Tor zugemacht und sie müssen draußen bleiben.433

Auf dem Weg zu einem weiteren Highligth unserer Reise ging es durch Teeplantagen Richtung Zhan Zhon City im Hua´An County gelegen. Der Bambusgarten Hua´an (Bamboo Grove) mit 63ha Fläche und ca.300 versch.Gattungen, Arten und Sorten. 1992 von der Forstverwaltung angelegt.

Das Gelände ist hügelig und besteht aus rotem Sandstein, z.T. treppenartig angelegt und mit heimischen Laub-und Nadelgehölzen unterbrochen. Wir hatten leider nur einen halben Tag Zeit,

gebraucht hätten wir sicherlich das doppelte. Einige wenige unter vielen: Bambusa eutuldoides „Viridi-Vittata“473, B.vulg.“Wamin“, B.textilis, B.chungii,B.multiplex var.riviereorum, Dendrocalamus hamiltonii, Phyllostachys edulis mit versch.Klonen, Gigantochloa apus und mein absoluter Liebling Gigantochloa verticillata 488.

Die Bambusse stehen immer in Gruppen zusammen und haben keine (bei leptomorphen) Rhizomsperre.

 

Am Abreisetag war noch der Besuch der Autofreien Insel Gulang Yu eingeplant sowie der Garten

Shuzhuang. Daran anschließend ging es zum Airport und Flug nach Guangzhou.

 

Die Provinzhauptstadt Guangzhou oder auch Kanton genannt ist in der Provinz Guangdong gelegen. Die Stadt am Perlfluß hat ohne Umland 7 Mill.Einwohner. Dort steht auch der höchste Fernsehturm der Welt mit 661mtr. Der Baiyun-Airport ist mit 16qkm der größte Chinas. Noch ein paar Daten:50 Starbucks-Cafes, 60 Fried Chicken, 120 Mc Donalds, 24U-Bahnen mit einer Gesamtstrecke von 420km, 20.000 Taxis der Marke VW-Santana.2335

 

Der erste Tag war dem Besuch des South China Botanical Garten gewidmet, mit über 200ha einer der größten Chinas. Neben viel Wasserflächen, tropischen Seerosen, einem unbeschreiblichem Sortiment Palmen und Palmfarnen 889 war für uns natürlich der Bamboo-Garten von großem Interesse.

Von weitem winkten uns schon bis zu 30 mtr.hohe Halme entgegen, z.B.Bambusa boniopsis B.chungii 706, f.strata mit schöner Halmzeichnung, Bamb.mutabilis, Bamb.natans, Dendrocalamus minor amoenus mit gelben Streifen und stark bemehlt, Schizostachyum funghamii und der Hammerbambus Gigantochloa atroviolacea „Timor Black Bamboo“mit dunkelvioletten Halmen und gelbgrünen Streifen. Auch dieser Teil des Gartens wäre für sich schon ein weiterer Besuch wert.

Auf dem Weg zum Hotel, Besuch des Qingping-Marktes.

Dieser berühmte und wegen seiner Missachtung des Artenschutzes berüchtigte Markt hat ein riesiges Angebot an getrockneten Tieren und medizinischen Kräutern.

Vor dem Weiterflug am nächsten Tag, nach Guilin, Besuch der Altstadt und des Ahnentempels der Familie Chen.

1894 wurde der aufwendige Bau von den in ganz Guangdong lebenden 72 Clans fertiggestellt, sie wollten damit Prestige gewinnen und stellten ihren Reichtum zur Schau. Er diente neben Wohnräumen, Ahnenhalle, einer Versammlungshalle auch als Schulungszentrum des Chen-Nachwuchses zur Vorbereitung auf die kaiserliche Beamtenexamina. Die Ahnenhalle war die sichtbare Manifestation der politischen und wirtschaftlichen Macht eines Clans. Unter Mao wurde der Clan zu mächtig, er wurde säkularisiert und dient heute versch.Behörden, Schulen und als Museum.

 

Guilin, ca.800km nord-westlich von Kanton in der Provinz Guangxi gelegen, eine vergleichsweise kleine Stadt mit 800.000Einwohnern, unser nächstes Ziel. Es liegt am Li Jiang, oder auch Li-Fluß inmitten von Karstbergen.1257

Diese aus Meeresablagerungen entstandenen Kalksteinschichten wurden vor 360.000 Jahren auf über Meereshöhe angehoben. Dadurch setzte eine Erosion ein wie sie für Karstgebiete der Tropen und Subtropen typisch ist, es entstanden die heutigen Kegelkarstformen.

 

Mit einem der vielen Fahrgastschiffe ging es für vier Stunden (ca.80km) flussabwärts Richtung Yangshuo. Vorbei an 40-80mtr.hohen Karstbergen mit einer einzigartigen Flora wie z.B.Pterocarya stenoptera, Salix pendula, riesige Horste Bambusa textilis?? ,Miscanthus, Musa, Pinus, Cupressus, Trachycarpus, ein gelbblühendes Zwiebelgewächs Lycoris aurea (Danke an Bernd Demes für die Bestimmung)uvm.1342, 1253, 1174, 1266.

Im Wasser die ersten Wasserbüffel und Komoranfischer. Die einheimischen Bauern fahren mit Bambusflößen bis an die großen Schiffe heran und bieten ihre Waren an. Nach einem ausgiebigen Mittagessen mit viel Gemüse, Obst und verschiedenem Fleisch und ging es mit dem Bus wieder nach Guilin zurück.

Der zweite Tag wird uns mit dem Bus ins entgegengesetzte Longshen bringen. Vorbei an tiefen Schluchten 1492 und schmalen Strassen zu den größten Reisterrassenfeldern in Asien. Die vorbeirauschende Landschaft war bewaldet mit Moso, Cunninghamia, Pinus massoniana, Ailanthus, Aralien, Firmiana, Rhus und hin und wieder Paulownias.

Über 2.500qkm umfasst das Gebiet der Reisterrassen 1571 welches eine über 700jährige Geschichte hat.

Die in diesem Gebiet liegenden sieben Dörfer und drei Städte befinden sich in einer Höhe von 700-800 Meter.1662 Als autonomes Gebiet von Minderheiten hat Longshen die authentischen Kulturen der Miao, Yao, Dong und Zhuang Minderheiten. Unsere heutige Wanderung soll uns in 1.050mtr.Höhe zu unserem Gasthaus in den Reisterrassen bringen. Auf schmalen z.T.unbefestigten Pfaden ging es bergauf. Die Pflanzenwelt an den Wegrändern und Bächen war vielfältig, z.B.Aralien, Acer rufinerve, Liquidambar formosana, Moso,viele versch.Farne und Stauden, Mallotus, Magnolia denudata, Clematis, Cunninghamia, Torreya nucifera 1632 , Cryptomeria japonica od.fortunei ??, auch eine Phyllostachys-Art fanden wir, konnten sie aber nicht zuordnen. Selbst Trachycarpus fortunei waren einzeln oder in Gruppen vorhanden. Die Reisterrassen waren alle bewirtschaftet, sie hatten unterschiedliche Längen und waren teilweise nur einen halben bis einen Meter breit. Selbst an Steillagen 1569 bis 50° wurde Reis kultiviert. Oben angekommen hieß es Zimmer beziehen und beim Abendessen die schöne Aussicht genießen 1616 , der Weg hatte sich gelohnt.

An der Südwestseite des Longshen-County im 15ha großen Huaping Naturreservat fand man bei einer Expedition am 6.Mai 1957 die Cathay-Weißtanne, Cathaya argyrophylla. Dieses Gebiet ist für Besucher gesperrt.

Am nächsten Morgen 1627, 1622 ging es nach einem etwas kargen Frühstück auf anderen Weg zurück ins Tal.

 

Von Guilin ging es dann zum Flughafen und von dort ins ca.1.000km entfernte Chengdu in der Provinz Sichuan. Mit dem Umland zählt Chengdu 13Mill.Einwohner, sie ist damit die bevölkerungsreichste Provinz Chinas. Der Nationalbaum der Provinz ist Ginkgo biloba.

Rechts und links der Zufahrtsstrasse vom Airport in die Stadt wieder sehenswerte Grünanlagen mit Cassia corymbosa, Prunus cer.“Nigra“, Hybrid-Pappeln, Mahonia fortunei, Ginkgos, Nandinas und Cedrus deodara. Vorbei am Tianfu-Platz mit seiner monumentalen Mao-Statue, an modernen Konsumtempeln wie C&A,H&M oder Gucci.

Heute Besuch bei den Ureinwohnern Chinas, im 100ha.großen Pandapark. Wissenschaftler und Tierpfleger kümmern sich hier um den Erhalt des bedrohten Großen Panda 1735 . Aber auch der weniger gefährdete Kleine oder Rote Panda ist hier zuhause. In dieser Aufzuchtstation werden die kleinsten im Kreissaal und unter Kunstlicht aufgezogen, hier werden die besten Zuchterfolge weltweit erzielt. Berge von Bambussprossen werden täglich verzehrt. Danach hieß es Tee trinken im Volkspark, Theatervorführung oder Besuch des nicht im Programm stehenden Wangjianglou-Park.

Ein Teil unserer Gruppe wählte den Park mit seinen gut 150 versch.Bambusarten.

 

Um das nächste Ziel unserer Reise zu erreichen stand uns eine mehr als fünfstündige Busfahrt bevor. Bis Leshan Autobahn, an beiden Seiten Reisfelder, Bananplantagen, kleinparzelliger Anbau von Eriobotryas, Weinbau, Passifloras, Citrus und Stangenbohnen, sowie großflächige Produktionsstätten für Palmen jeglicher Art 1937 . Danach nur noch 1-2 spurige Fernstraßen in meist schlechtem Zustand.

Rechts der Straße, am Horizont der Emai Shan mit 3.099 mtr. der höchste der vier heiligen Berge des chin.Buddhismus. Er steht seit 1996 auf der Unesco-Liste der Welterbestätten wegen seiner Kulturhistorischen Bedeutung aber auch als Biotop. Er ist Heimat von über 100 endemischen Pflanzenarten. 3.000 Pflanzenarten wurden hier gezählt, vom subtropischen immergrünen Laubwald bis zum subalpinen Nadelwald.

Am frühen Nachmittag haben wir unser Ziel erreicht, Yibin am Yangtse gelegen, mit 4Mill.Einwohnern. Der Ausgangsort für die nächsten Tage war der Shunan Bambuswald, darin unser schlechtestes Hotel der Reise, direkt am Bamboo-See gelegen. Dieser Bambuswald mit 120qkm größter zusammenhängender Moso-Bestand in ganz China. Erschlossen sind es immerhin noch 5.000ha mit ca.50versch.Bambussen.

Liebe Leser, dieser Bambuswald ist eine botanische Offenbarung 1969, 2054 , Bambus soweit das Auge reicht, nicht wild durcheinander nein hier wird Forstwirtschaft betrieben. Die Halme des Moso nicht älter als vier Jahre, hier wird regelmäßig durchgeforstet und der kleinindustriellen Verarbeitung zugeführt. Zwischen den Halmen explodiert die Staudenflora mit einigen verholzenden Laubbäumen. Farne mit Wedeln von über 2mtr.Länge, Adiantum, Begonien, Polygonum, Anemone hupehensis, flächige Bestände von Iris oder waren es doch Acorus??, Mirabilis jalaba, Calicarpa, Sasafras, Hydrangea, Aralien, Cunninghamia, Acer evtl.rufinerve, Firmiana, vereinzelt Trachycarpus, Losbäume, Mallotus, Liquidambar und so vieles mehr. Der Boden besteht aus rotem Sandstein. Inmitten der Mosobestände Bäche, Seen und wunderschöne Wasserfälle 1542, 2070, 2079, 2025, 2121, 2215 .

Die Rohverarbeitung der Bambushalme findet in den kleinen Arbeitersiedlungen mitten im Wald statt, ob Essstäbchen oder aufgespaltene Halme für Parkett u.ä. wird abholbereit hergestellt. LKWs holen das Material dann ab und bringen es zur Endverarbeitung in die Fabriken.2235, 2248.

Am zweiten Abend im Hotel wurden wir von einem Unwetter überrascht, die Stromversorgung brach zusammen, in der Lobby stand das Wasser. Bis am nächsten Tag, 8:00 Uhr ohne Strom und Klimaanlage. Das Frühstück viel an diesem Tag sehr übersichtlich aus es gab Erdnüsse, noch einige Teigtaschen vom Vortage und Suppe.

Es waren tolle und sicherlich auch die heißesten Tage der Reise, auch diesmal hieß es Koffer packen zur letzten Station unserer China-Reise, wir machten uns auf den Weg zum Flughafen von Yibin.

Die Landstraßen waren kilometerweit gesäumt von Metasequoias, Cryptomerien, Taxodium. Auf Parkplätzen Lagerstroemias, orangerot blühenden Osmanthus, Koelreuteria, Prunus serulata und Kampfer.Die Landwirte der Region versorgten uns wieder an den Straßen mit leckeren Früchten wie Pomelos, Mandarinen, roten Pflaumen, Bananen und Khakis.1344

 

Am 18.09.13 um 13:30 Uhr Flug Yibin to Beijing(Peking)mit einer Boeing 737-700 von Air-China.

Unser letzter von fünf Inlandsflügen. 2263

 

Lucie, unser zweiter weiblicher Gait wartete schon am Ausgang des Airports. Peking eine Stadt mit 16 Mill. Einwohnern und ca.8 Mill. Wanderarbeitern erwartete uns.

Auf dem Weg in die Stadt wieder eine ganz andere Flora als im Süden des Landes, Rosen, Sophora, Picea pungens, Mandeln, Kerria, Forsythien, Liguster, Cedrus atlantica, Pinus bungeana, Buxus, Juniperus, Pinus tabulaeformis, Nandinas, Podocarpus macrophylla uvm.

An frisch gepflanzten Bäumen werden die Baumpfähle nicht angebunden sondern direkt an die Stämme genagelt!?!

Peking ist ganz anders als z.B.Shanghai,weniger farbige Beete in den Grünanlagen. Nur 15% der Einwohner wohnen im Ortskern, der Rest wohnt am Stadtrand. In der Stadtmitte fast nur Büros und Verwaltungen, die Hochhäuser sind hier nicht so hoch, dafür breiter.

 

Am ersten Morgen Besuch des Institutes of Medical Plant Development. Die Anlage mit ihren Beeten ist vergleichbar mit unseren Bot,Gärten. Hier steht alles von Aconitum bis Wisteria und wird auf Giftigkeit bzw.Heilwirkung auf den menschlichen Organismus getestet. Einträchtig nebeneinander stehen, Hedera, Euonymus, Sedum, Cosmos, Iris, Hosta, Liriope in zartrosa.Auch einen schönen Aronstab haben wir entdeckt, Pinellia pedatisecta.

 

Sommerpalst, Yihe Yuan, oder auch „Garten zur Pflege des Altersfriedens“.2305

Im Jahre 1750 als Witwensitz gebaut, 1860 von französischen und britischen Truppen vollständig zerstört. 1888 ließ Kaiserinwitwe Cixi die Anlage wieder für sich neu errichten. Hier verbrachte sie regelmäßig die Sommer-und Herbstmonate bis zu ihrem Tod. Alle Buddhistischen Gebäude sind hier zu finden, der Wandelgang am See hat alleine schon eine Länge von 750mtr.

Das Pflanzensortiment war vergleichsweise gering, Salix tristis, Prunus davidiana und persica, Pinus tabulaeformis, Magnolia denudata, Lagerstroemien, Lotos, eine einzige Bambusart war vorhanden Phyllost.aureosulcata, Malus x micromalus und Osmanthus fragrans. Alle offenen Flächen unter den Gehölzen waren mit Ophiopogon als Rasenersatz bepflanzt.Die ältesten Bäume im Palastgarten waren Juniperus sabina „Chinensis“ und Platycladus(Thuja)orientalis.2304

 

Weiter ging es zur großen Mauer bei Badaling 2350. Sieben Meter hoch und sechs Meter fünfzig breit, dies sind die Maße des 6.350km langen einstigen Schutzwalles. Der von uns besichtigte Bereich wurde mit Originalziegeln aus dem Jahre 1577 wiederaufgebaut. Sie führt über einen rechts und links steil abfallenden Bergkamm in ca.600mtr.Höhe. Die Berghänge waren dicht bewaldet mit, Cotinus cogg., Prunus armeniaca und davidiana, Ulmus carpinifolia, Pinus tabulaeformis, Thuja orientalis, Euonymus, sogar hier im fernen China hat sich Robinia pseudoacacia etabliert.

Die Staudenflora bestand aus Boehmeria, Miskanthus und blauen und weißen Astern.

 

Am letzten Tag unserer Reise ging es zum Himmelstempel, diese ca.vier ha.große Anlage diente den Kaisern als Opfer-und Gebetsstätte für z.B.gutes Wetter oder eine reichliche Ernte 2411.

Außer einem Rosengarten mit Wasserspielen, Syringa, Paeonia suff., Hostas, Yucca gloriosa und Iris germanica gibt es nur zwei Baumarten, Juniperus chinensis und Thuja orientalis, die Bäume waren alle mit farbigen Metallschildern versehen,darauf der Name und die Katasternummer. Grüne Schilder geben ein Alter zwischen 100-300 Jahren an und die roten Schilder 300-500 Jahre. Die gesamte Fläche unter den Bäumen war ebenfalls mit Ophiopogon großflächig bepflanzt.

 

Kaiserpalast.

Auf dem Weg dorthin überquerten wir den Tian´anmen-Platz 2462 ,“Platz am Himmelsfriedenstor“.

Errichtet 1959 als Zentrum des sozialistischen China. Auf der Mitte des Platzes ragt eine 38mtr.hohe Stele der Volkshelden auf.

Durch das Mittagstor geht es in ein riesiges Ensemble klassisch-chinesischer Architektur, die Maße 96o x 750 Meter, der Kaiserpalast. In den Jahren 1406-1420 entstand der Palast und diente 24 Kaisern als Wohn-und Regierungssitz. Das ganze ist nach außen durch eine hohe Mauer und einen 50mtr.breiten Wassergraben gesichert 2494, 2591. Im Eingangsbereich die Repräsentations-und Verwaltungsbauten, im Zentrum die Thronhallen und im hinteren Bereich die Frauen-und Wohngemächer. Die Flächen zwischen den Gebäuden waren gepflastert und bis auf vergoldete Löschwasserbehälter leer, keine Pflanzen, nichts 2560.

Im hinteren, nördlichen,Teil der Anlage endlich Pflanzen, riesige Pinus bungeana und Juniperus chinensis und mitten drin der sog.Drachenreliefstein mit den Ausmaßen 16,6 mtr.lang,3,10mtr breit und 1,7mtr.dick. Er wurde aus einem Steinbruch außerhalb Pekings, im Winter, auf dafür gegossenen Eisbahnen in den Palast gezogen.

 

Als letztes ging es zum Kohlehügel, nördlich des Palastes, einem 43 mtr.hohen Aussichtshügel. Seine Höhe verdankte er dem Ausshubmaterial bei der Anlage des Wassergrabens des Kaiserpalastes. Der Name kommt noch aus der Mongolenzeit, dort lagerte Kohle.

 

Diese 19tägige Reise war nicht aus dem Katalog, sondern entstand in mühevoller Kleinarbeit meinerseits, der Unterstützung von Fred Vaupel und dem Hamburger Reisebüro „China-Tours“.Sie war sehr aufschlussreich, lehrreich, anstrengend und wunderschön.

Sicherlich nicht die letzte Reise ins „Reich der Mitte“ 2602 .



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