Describtion in Flora of China
Seit ungefähr 20 Jahren begeistern mich Palmfarne und ein paar Exemplare gedeihen bei mir ohne großen Pflegeaufwand in alten Keramikgefäßen. Die in China beheimaten Arten haben ihre kleinen Verbreitungsgebiete entlang des 30. Breitengrades von Huangshan im Osten bis an die Grenze zu Vietnam im Westen und an den Berghängen der tropischen Regionen. An vielen Plätzen in China, auch in Botanischen Gärten fallen mir immer wieder die in der Regel sattgrünen Wedel der Palmfarne ins Auge. So entstand die Idee, die Cycas als Kübelpflanze auch in der EBS-D etwas populärer zu machen.
Cycas = Palmfarne
Ein wahrer Dinosaurier unter den Pflanzen ist die Gattung der Palmfarne.
Wie der deutsche Name schon sagt, ist der Palmfarn eine Weiterentwicklung der Farne, hat aber die Evolutionsstufe der Palmen nie erreicht. Er gehört wie die Palmen zu den Blütenpflanzen, anstatt sich wie Farne über Sporen fortzupflanzen. Der Palmfarn hat eine eigene Familie, die der Cycadaceae. In der Jugend besteht der Palmfarn aus einer braunen Kugel, die mit dunkelgrünen, sehr harten Wedeln besetzt ist. Neue Wedel werden nach Art der Farne gebildet, sie wickeln sich langsam auf.
Weltweit gibt es ca.90 Arten, die bis auf Cycas revoluta alle in tropischen bis subtropischen Gebieten gedeihen. Cycas sind zweihäusig. Die männlichen Organe stehen in schmalen Kegeln im Bereich der Terminale, die weiblichen an blattähnlichen Organen, als Rock unter der Stammspitze. Dort reifen auch die sehr harten eiförmigen Samen. Die ganze Pflanze ist als giftig einzustufen. Die Samen enthalten den höchsten toxischen Wert, der bei hoher Dosierung zu Leberversagen führen kann.
Verwechselt werden könnte die Gattung Cycas mit dem mexikanischem Verwandtem Dioon spinolosum, der aber auch nur in tropischen Regionen vorkommt. Ebenfalls zu Verwechselungen mit einigen Cycas kann es mit der Sagopalme, Metroxylon sagu, kommen, die aber nur in sumpfigen Regionen Malaysias und Papua-Neuguineas vorkommt. Aus der Cycas revulua und Circinalis wird in Ostasien der sogenannte falsche Sago gewonnen.
Für unsere mitteleuropäischen Temperaturen eignet sich Cycas revoluta, deren Heimat die Südinseln Japans sind. Toleriert werden Temperaturen im Freiland bis max. Zone 10, also bis ca. -5°. Cycas revoluta, der am verbreiteste Palmfarn, wird zwischenzeitlich in großen Stückzahlen in den Gartencenter- und auch in Lebensmittelketten als Zimmerpflanze angeboten. Diese Pflanzen stammen in der Regel aus Spanien oder anderen südeuropäischen Ländern, häufig auch aus China. Sie werden von dort in der Regel wurzelnackt und ohne Wedel zur Weiterkultur exportiert. Vor Jahren waren größere Pflanzen noch unbezahlbar, zwischenzeitlich liegen die Preise für Pflanzen einer Größe um 1Meter bei ca. 200 €. Solitärpflanzen mit einer Stammhöhe von 100 bis150 Zentimeter können aber immer noch im vierstelligen Bereich liegen. Cycas revoluta ist sehr langsamwüchsig. Sehr alte Exemplare (mehrere Hundert Jahre) können ein- oder mehrstämmig eine Höhe von über 5 Meter erreichen. In Japanischen oder Chinesischen Gärten der gemäßigten Regionen zählen die Pflanzen teilweise über 100 Jahre. Die Altersbestimmung ist sehr schwierig, da sie wie Palmen keine Jahresringe ausbilden. Besonders in den milden Regionen Chinas werden sie auch als Straßenbegleitgrün und in den Botanischen Gärten ausgepflanzt. Häufig mit einer dementsprechender Unterpflanzung von Liriope, Ophiopogon oder Loropetalum. Traumhafte Anpflanzungen an den neuen Autobahnen im Bereich Shanghai, an vielen Flughäfen und Hotels, aber auch als Kübelpflanzen an vielen Orten.So gesehen in den chinesischen Städten Huangzhou, Guangzhou, Shanghai, Xiamen, Kunming etc. In einigen Botanischen Gärten Chinas sind große Anpflanzungen mit verschiedenen Cycadeen zu bewundern. In vielen Tempeln werden alte Pflanzen in kostbaren Gefäßen kultiviert. Auch in Bonsaischalen werden sie überall zum Kauf angeboten.
Kultur: Cycas können zwar auch ganzjährig im Zimmer oder Wintergarten gehalten werden, aber sie gedeihen wesentlich besser, wenn sie während der wärmeren Jahreszeit und nach Gewöhnung ans Sonnenlicht, an einen geschützten Standort im Garten, Balkon oder Terrasse gestellt werden. Empfehlenswert sind Keramik- oder Tongefäße. Palmfarne benötigen nicht sehr viel Wasser. Bei der Topfkultur ist ein durchlässiges, aber festes, lehmhaltiges Substrat sehr wichtig. Zu viel Wasser oder auch totale Trockenheit sind schädlich. Staunässe führt sehr schnell zu einem Vergilben der Wedel, deshalb niemals in Übertöpfen kultivieren.
Der Standort sollte, der Herkunft entsprechend, vollsonnig sein. In warmen Regionen gedeihen die Pflanzen nach eigenen Erfahrungen gut an hellen, halbschattigen Standorten. Bei einer Kultur im Kübel sollten die Pflanzen bereits bei zu erwartenden Nachttemperaturen unter 10° ins Haus verbracht werden und erst nach den Spätfrösten im Mai wieder ins Freie gestellt werden. Der Palmfarn sollte bei Temperaturen zwischen 3° und 10°C überwintert werden. Bei höheren Temperaturen kann es zu Wedelbildung kommen, die aber in der Regel vergeilen und einseitig wachsen. Wird die Pflanze im Frühjahr ins Freie gebracht, trübe Tage abwarten bzw. wie andere wintergrüne Pflanzen auch, langsam an die Sonne gewöhnen. Die Gefahr des Sonnenbrandes ist sehr hoch, verbräunte Wedel bleiben aufgrund des sehr langsamen Wachstums sehr lange erhalten.
Cycas revoluta bildet in Abständen von 2-3 drei Jahren neue Wedel, meistens in langen und warmen Sommern im Juli-August. Die zuerst fast senkrecht wachsenden neuen Wedel neigen sich nach der vollen Entfaltung zur Seite. Während dieser Zeit ist der Wasserbedarf etwas höher. Auch sollte im Jahr der Wedelbildung etwas öfters mit einem handelsüblichen Grünpflanzendünger gedüngt werden. Das Düngen mit einem Volldünger ist auch möglich, sollte aber aus Gründen der schnellen Versalzung die Ausnahme bleiben. Ebenfalls ist eine Düngung mit abgelagertem Rinder-bzw. Pferdemist möglich. Schädlinge treten sehr selten auf , häufig ist während der Wintermonate mit Schild- bzw.Wollläusen zu rechnen, besonders wenn die Pflanzen zu nass kultiviert werden. Hier haben sich zur erfolgreichen Bekämpfung neben den handelsüblichen Insektiziden, auch eine Mischung aus Wasser und Spiritus bewährt.
Vermehrt werden die Cycas in den meisten Fällen aus Samen. Leider gelingt es in unseren Regionen aufgrund des nicht vorhandenem oder nicht ausgereiftem Saatgutes nur mit unbefriedigenden Erfolg. In der Heimat aber durch die längere Vegetationszeit, reift der Samen aus. Nach entsprechender Vorbehandlung, ähnlich unseres Stratifizierens, sehr erfolgreich.
Schneller und erfolgreicher ist die vegetative Vermehrung. Von erwachsenen Pflanzen werden die knollenartigen Bulben (Ableger) an den Stämmen abgenommen. Haben die Kindel die ersten Blätter gebildet werden sie vorsichtig von der Mutterpflanze abgedreht und ins gleiche Substrat gepflanzt wie die Mutterpflanze. Nach einer Zeit von 6-8 Wochen bilden sich unter gespannter Luft die ersten Wurzeln. Dies geht natürlich auch mit Kindeln ohne Wedel. Diese können dann in Töpfe eingesetzt werden, so dass die Bulbe noch zu 2 Drittel aus dem Topf ragt. Nach der Bewurzlung und in den Sommermonaten bilden diese Knollen in einem Schub von einigen wenigen bis zu 20 neue Wedel, die zunächst sehr empfindlich sind, aber dann ausreifen, dunkelgrün und sehr hart werden. Da Cycas, besonders die Art Revoluta, sehr reichlich Kindel am Stammansatz bildet, ist diese Art der Vermehrung rentabler.
Gerdhard Sieber / Fred Vaupel im November 2010.
C. aculeata
C. angulata
C. apoa
C. arenicola
C. armstrongii
C. arnhemica
C. badensis
C. balansae
C. basaltica
C. beddomei
C. bifida
C. bougainvilleana
C. brachycantha
C. brunnea
C. cairnsiana
C. calcicola
C. campestris
C. candida
C. canalis
C. chamaoensis
C. changjiangensis
C. chevalieri
C. circinalis
C. clivicola
C. collina
C. condaoensis
C. conferta
C. couttsiana
C. curranii
C. debaoensis
C. desolata
C. diannanensis
C. dolichophylla
C. edentata
C. elephantipes
C. elongata
C. falcata
C. fairylakea
C. ferruginea
C. fugax
C. furfuracea
C. guizhouensis
C. hainanensis
C. hoabinhensis
C. hongheensis
C. inermis
C. javana
C. lanepoolei
C. lindstromii
C. litoralis
C. maconochiei
C. macrocarpa
C. media
C. megacarpa
C. micholitzii
C. micronesica
C. multipinnata
C. nathorstii
C. nongnoochiae
C. ophiolitica
C. orientis
C. pachypoda
C. panzhihuaensis
C. papuana
C. pectinata
C. petraea
C. platyphylla
C. pranburiensis
C. pruinosa
C. revoluta
C. riuminiana
C. rumphii
C. schumanniana
C. scratchleyana
C. seemannii
C. segmentifida
C. semota
C. sexseminifera
C. siamensis
C. silvestris
C. simplicipinna
C. spherica
C. szechuanensis
C. taitungensis
C. taiwaniana
C. tanqingii
C. tansachana
C. thouarsii
C. tropophylla
C. tuckeri
C. wadei
C. xipholepis
C. yorkiana
There are also several names in wide use that are either invalid or unassignable:
C. bellefontii
C. neocaledonica
C. tonkinensis
C. undulata
Das Bambus-Lexikon wurde 2005 als frei zugängliche Datenbank nach meiner Idee erstellt und erarbeitet. Das Bambus-Lexikon wird von mir laufend aktualisiert. Mit diesen Webseiten und den Bambusinformationen möchte ich meine mehr als 40 jährigen Bambuserfahrungen, mein Wissen und alle von mir gesammelten Daten und eigene Erfahrungen aus dem In- und Ausland an die vielen Pflanzenfreunde in Wort und Bild weitergeben, um den Bambus in unseren Breiten noch populärer zu machen und seine vielseitige Verwendbarkeit einer breiten Öffentlichkeit vermitteln. Mein Lexikon erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit und ist kein Wissenschaftliches Werk.
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Die angegebenen Werte (Höhe, Winterhärte etc.) sind Durchschnittswerte, die je nach Standort erheblich voneinander abweichen können und gelten nicht für Bambus im Kübel. So wird ein Phyllostachys vivax 'Aureocaulis' im norddeutschen Küstenbereich und Dänemark selten über 5 Meter hoch, während diese Sorte z. B. in Süd-West-Deutschland bereits nach ein paar Jahren diese Höhe erreicht. In den wärmeren Regionen unseres Landes schon nach ca. 7 Jahren mehr als 8 Meter hoch sein kann.
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Ich habe bis 2016 in meiner Freizeit mehr als 12 000 Stunden am PC verbracht und besonders in den Wintermonaten, Abend für Abend (häufig bis zum frühen Morgen) und fast das ganze Wochenende, oft auch ungeduldig und schimpfend (wenn der Computer mal wieder seine Macken hatte) am PC verbracht!
Für die Überlassung vieler guter Fotos geht mein besonderer Dank an Daniel Kunz aus der Schweiz. Für die Bereitstellung einiger Fotos bedanke ich mich bei den Bambusfreunden im In- und Ausland. Das Bambus-Lexikon ist ein privates, frei zugängliches Lexikon.
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Fred Vaupel im Frühjahr 2005