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Vorkommen: China, Zhejiang, Nähe Hangzhou, in Gebiet um Anji am 29. Breitengrad (ca. 230 km westlich von Shanghai), auf einer Höhe um 200 Meter. Milde und kurze Winter bis -10°, Wärme ab Anfang März bis Oktober. Diese Art hat kein natürliches Verbreitungsgebiet. Parvifolia wurde in der Region gesammelt und von Bauern an unterschiedlichen Orten ausgepflanzt.
Höhe 8-10 Meter, Halmdurchmesser 5-6 Zentimeter. Kultiviert im Anji Bambus Garten (ca. 250 km westlich Shang-hai). Länge der Internodien bis 24 Zentimeter. Junge Halm grün, purpur streifig, stark bereift unter den Nodien. Alte Halme gräulich. Leichte Wölbung der Nodien.
Halmscheiden zartbraun, rötlich bis purpur-rot, hellgelb-braun oder weißlich-gelb gestreift, glatt mit weißen bis hellen Wimpern. Zweigscheiden auffallend rötlich ausfärbend.
Blätter schmal, kurz, lanzettlich, 4-6 cm lang, 0,8-1,2 cm breit, behaarte Blattunterseite. Blüte: hat vor ca. 10 Jahren in der Region geblüht.
Austrieb in Deutschland von Mitte Mai bis Ende Juni.
Standortempfehlung: warme und milde Gegenden, geschützt.
Ersteinführung: 1990. Ein sehr wüchsiger Klon 1, mit auffallend hellgrünen Blättern und in den ersten 5 Jahren schräg aus dem Boden wachsenden Halmen.
Austrieb Klon 1 am 27.6.2005 |
Ein besserer Klon 2 wurde Mitte der 90er Jahre über Belgien und Holland importiert. Halme anfangs schräg, aber schon ab 3 m Höhe senkrecht wachsend mit grasgrünen Blättern und zarter Laubmasse. Sprossen: schmackhaft.
Auffallend ist an allen mir bekannten Standorten der relativ geringe Ausbreitungsdrang und die dicken Rhizome.
Eigene Kulturerfahrungen mit Klon 1: an der Ostsee Nähe der Insel Fehmarn bereits 1992 ausgepflanzt, trieb die 1 m hohe Pflanze bereits im 4. Standjahr 4 m hohe Halme, die alle in einem Winkel von ca. 75°-80° austrieben. Die Pflanze zeigte im Gegensatz zu der verwandten Art Atrovaginata wenig Ausbreitungsdrang und entwickelte pro Jahr nicht mehr als 4 Halme. Keine Blattschäden bei Temperaturen bis -16,8°. Ein 4 m hohes Teilstück wurde 1999 in Steinwedel ausgepflanzt. Auch an dem neuen Standort zeigte sich Parvifolia sehr wüchsig, schob die dicken Halme bis zum letzten Jahr immer leicht schräg aus dem Boden. Erst in diesem Jahr sind die Halme der schräg aus dem Boden kommenden Austriebe senkrecht in den Himmel geschossen. Höhe in Steinwedel bis 6,50 m, Halmstärke bis 45 mm, an den Nodienringen bis 49 mm. An der Ostsee bis 6 m mit einer Halmstärke bis 5,5 cm, an den Nodienringen bis 5,9 cm. Bis zum 2. September ist der Bestand in Steinwedel noch nicht voll beblättert.
Die diesjährige Wahl des "Bambus des Jahres" für 2006 durch die Mitglieder der EBS-Deutschland zeigt ein erstaunliches Ergebnis. Die meisten Bambusfreunde legen neben der Wuchsform in erster Linie Wert auf dekorative Details an ihrem Bambus, wie etwa die Farben der Austriebe, stämmige und dicke Halme, Bemehlung oder ausdrucksvolle Behaarung und rötlich ausfärbende Zweigscheiden. Bei der Wahl des Bambus des Jahres 2006 scheint die Entscheidung nur aus der Sicht von Bambusliebhabern gefallen zu sein, die auf Kriterien wie eine gute Winterhärte, einen blickdichten Sichtschutz oder sattgrüne Blätter und gute Kulturbedingungen keinen besonderen Wert legen. So fiel die Wahl diesmal auf einen Bambus, der in der Regel eher Liebhaber ansprechen dürfte, als die große Zahl der normalen Gartenbesitzer.
F. Vaupel im August 2005
erschienen im Bambus Journal der European Bamboo Society Sektion Deutschland e.V.
Das Bambus-Lexikon wurde 2005 als frei zugängliche Datenbank nach meiner Idee erstellt und erarbeitet. Das Bambus-Lexikon wird von mir laufend aktualisiert. Mit diesen Webseiten und den Bambusinformationen möchte ich meine mehr als 40 jährigen Bambuserfahrungen, mein Wissen und alle von mir gesammelten Daten und eigene Erfahrungen aus dem In- und Ausland an die vielen Pflanzenfreunde in Wort und Bild weitergeben, um den Bambus in unseren Breiten noch populärer zu machen und seine vielseitige Verwendbarkeit einer breiten Öffentlichkeit vermitteln. Mein Lexikon erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit und ist kein Wissenschaftliches Werk.
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Die angegebenen Werte (Höhe, Winterhärte etc.) sind Durchschnittswerte, die je nach Standort erheblich voneinander abweichen können und gelten nicht für Bambus im Kübel. So wird ein Phyllostachys vivax 'Aureocaulis' im norddeutschen Küstenbereich und Dänemark selten über 5 Meter hoch, während diese Sorte z. B. in Süd-West-Deutschland bereits nach ein paar Jahren diese Höhe erreicht. In den wärmeren Regionen unseres Landes schon nach ca. 7 Jahren mehr als 8 Meter hoch sein kann.
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Fred Vaupel im Frühjahr 2005