Mehr als 40 Jahre Bambus
Auf 1300 Seiten mit mehr als 14000 Bilder und Informationen über Bambus / At 1300 pages more than 14000 images about bamboo / À 1300 pages plus de 14.00 images sur le bambou (Oktober 2015)
Bambusinformationen: Sie können im Feld Suchen/Search ein Thema oder ein Begriff eingeben, um so schneller an das Ziel zu gelangen. Beispiele für eine Suche: suchen Sie nach Bambusinformationen und Bilder von einem Bambus ohne Ausläufer, dann geben Sie horstig oder keine Ausläufer ein. Wünschen Sie Information zu Bambus im Kübel, so geben Sie entweder Kübel, besser aber Kübelpflanze ein. Möchten Sie eine Bambushecke anlegen, dann geben Sie Bambushecken ein usw. Anschließend wählen Sie aus den Berichten und Artikeln Ihr spezielles Thema aus. So finden Sie in meinem Bambuslexikon in der Regel immer eine Antwort auf Ihre Fragen. Haben Sie bitte Verständnis dafür, dass ich aus Mangel an Zeit allgemeine Fragen in meinem privaten Lexikon nicht beantworten kann. Sollten Sie spezielle Fragen haben, so schicken Sie eine E-Mail. Für eine größere Bildansicht klicken Sie in das Bild / Click on the photo to see larger image.
Sämtliche Phyllostachys sollten nur mit Rhizomsperre gepflanzt werden.
Ausläufer treibender Bambus (leptomorphe Rhizome) verbreiten sich zu erst unbemerkt unterirdisch im Garten. Die Wüchsigkeit wird in der Regel völlig unterschätzt. und auf eine Rhizomsperre verzichtet. Schon nach wenigen Jahren haben sich die Rhizome im Garten verbreitet und anfangs freut man sich noch über den jährlichen Zuwachs. Häufig wird versucht den Bambus mit Teich- oder Wurzelschutzfolie, Dachpappe, Plasikfolien oder anderen Materialien am Ausbreitungdrang zu hindern. Die Kraft der Rhizome ist so stark, das selbst Gehwegplatten kein Hindernis sind.
Auch die beste Rhizomsperre ist keine Garantie! Sicher solte ein 150 cm tiefes Betonfundament sein, welches noch 10 bis 20 cm aus dem Boden herausschaut.
Für einen mittelhohen Bambus sollte in Norddeutschland mindestens eine Fläche von 10 m², in wärmeren Regionen wesentlich mehr eingeplant werden. Für die hohen Phyllostachs empfehle ich mindestens 20 m², in wärmeren Gegenden wesentlich größere Flächen einzuplanen, denn was machen Sie sonst in 10 oder gar 20 Jahren? Um die Ausläufer treibenden Bambusse natürlich wachsen zu lassen, ist ein vielfaches des Platzes notwendig. Zur Sicherheit verwenden Sie besser gleich die 1 Meter breite Sperre, die dann mindestens 10 Zentimeter über dem Erdreich sichtbat bleiben sollte, damit die über die Sperre wachsenden Rhizome laufend entfernt werden können.
Im Zweifellsfall verwenden Sie besser gleich die wunderschönen und nicht wuchernden Fagesia Arten.
Bambus ohne Ausläufer, also die Arten und Sorten von Fargesia = Gartenbambus, benötigen auf keinen Fall eine Rhizomsperre und können mit einer Rhizomsperre auch nicht begrenzt werden, denn sie schieben sich über die Sperre. Fargesia lassen sich nur durch eine Betonmauer oder mit in Beton gesetzte Rasenkantensteine begrenzen. Auch ein regelmäßiges Abstechen ist möglich.
1. Eine Anpflanzung von Bambus (Gattung Phyllostachys) kann im Sinne des baden-württembergischen Nachbarrechts als Hecke anzusehen sein, auch wenn Bambus im botanischen Sinne den Gräsern zuzurechnen ist.
Die Parteien streiten um die Entfernung bzw. den Rückschnitt von Pflanzen im Bereich der Grundstücksgrenze zwischen den Grundstücken der Parteien.
Der Kläger ist Eigentümer der Grundstücke B-Straße 76 und 76 b (…) in H.. Der Beklagte ist Eigentümer des Grundstücks B-Straße 76 a (…), das an das Grundstück B-Straße 76 östlich und an das Grundstück B-Straße 76 b nördlich und westlich angrenzt. Bei dem Grundstück B-Straße 76 b handelt es sich um ein Wege- sowie Garagengrundstück, über das auch das Grundstück B-Straße 76 a des Beklagten erschlossen ist. (…)
Der Kläger hat vorgetragen, die Ehefrau des Beklagten habe im April 2004 vier Bündel Bambus der Gattung Phyllostachys anliefern lassen. Diese seien auf dem Grundstück des Beklagten durch eine Gartenbaufirma am 14.07.2004 an der östlichen Grundstücksgrenze zu dem Grundstück B-Straße 76 b im Abstand von ca. 2 bis 3 m zueinander innerhalb einer angelegten Rhizomsperre eingepflanzt worden. Der Kläger ist der Auffassung, die Anpflanzung mit Bambus stelle eine Hecke im Sinne des Nachbarrechts dar. Der Bambus sei zu nah an die Grundstücksgrenze gepflanzt und überdies zu kürzen. Die Pflanzung sei zu entfernen, soweit sie den Mindestabstand von 50 cm beim Austritt aus dem Erdreich unterschreite und auf die zulässige Höhe von 1,80 m zurückzuschneiden. Die Hecke aus Bambus verursache eine erhebliche Beeinträchtigung des Grundstücks des Klägers, da die Sicht erheblich beeinträchtigt werde und bei Feuchtigkeit und Schneefall der Bambus sich deutlich über die Grundstücksgrenze zum Grundstück des Klägers neige. Der Anspruch auf Entfernung sei auch nicht verjährt. Durch die erhebliche Ausbreitung des Bambus innerhalb der Rhizomsperre und bei einer Lebensdauer der einzelnen Halme von 5 - 7 Jahren sei Verjährung noch nicht eingetreten. (…)
1. Der Beklagte wird verurteilt, die sich an der östlichen Grundstücksgrenze seines Grundstückes Flurstück Nummer .../4 B-Straße 76 a, in ... H. befindliche Hecke aus Bambus zu entfernen.
2. Der Beklagte wird verurteilt, die sich an der östlichen Grundstücksgrenze auf seinem Grundstück Flurstück .../4, B-Straße 76, in 69 120 H. nördlich und südlich der Bambushecke befindliche Hecke aus Holzgewächsen auf eine Höhe von 1,80 m zurückzuschneiden.
1H. Der Beklagte wird verurteilt, die sich entlang der östlichen Grundstücksgrenze auf seinem Grundstück Flurstück .../4, B-Straße 76 in ... H. befindliche Hecke aus Bambus aus den Bereichen in denen der Grenzabstand weniger als 0,50 m beträgt zu entfernen und in den Bereichen in denen der Grenzabstand mehr als 0,50 m beträgt, auf eine Höhe von 1,80 m zurückzuschneiden.
OLG Karlsruhe 12 U162/13 vom 25. Juli 2014
Hier lesen Sie den gesamten Bericht
Auszug aus dem Artikel von Anwalt.de: Die Frage war nur, ist Bambus überhaupt eine Hecke? Die Regelung in § 16 NRG („Sonstige Gehölze“) legt nahe, dass eine Hecke zwingend ein Gehölz sein muss. Botanisch betrachtet gehört Bambus zu den Süßgräsern. Das veranlasste das Oberlandesgericht zu einer Definition des Begriffs Hecke:
„Unter einer Hecke versteht man eine Gruppe gleichartig wachsender Gehölze, die in langer und schmaler Erstreckung in einer Linie aneinander gereiht sind. Wesentlich ist dabei die Geschlossenheit der Pflanzenkörper unter sich, der Verbund zu einer wandartigen Formation. Dabei genügt es, wenn der Dichtschluss erst im Laufe der Zeit aufgrund der artgemäßen Ausdehnung der Pflanzen erreicht wird.“
Das Gericht holte sogar Sachverständigengutachten ein und stellte fest, dass auch Bambus-Pflanzen eine gewisse „Neigung zum Verholzen“ hätten, auch wenn „die für Gräser typische Biegsamkeit erhalten bleibt.“ Alles klar? Im Ergebnis kann also eine Reihe von Bambuspflanzen an einer Grundstücksgrenze eine Hecke sein. Das Gericht verurteilte den Beklagten deshalb dazu, den Bambus auf eine Höhe von 1,80 m zurückzuschneiden.
Hier der komplette Bericht
Alle Phyllostachys - Riesengräser - und noch viele andere Bambusarten (Pleioblastus, Pseudosasa, Indocalamus, Sasa, Yushania u. v. a. m.) treiben Ausläufer und wuseln durch den ganzen Garten!.
Halt, noch viele andere? Ja, alle anderen Bambusarten treiben Ausläufer in unterschiedlicher Stärke und Form. Nur die Fargesia-, Borinda-Arten und Sorten und die tropischen Bambusse treiben keine Ausläufer.
Hinweise, wie Ausläufer treibend die einzelnen Arten sind, finden Sie bei den Beschreibungen der einzelnen Arten und Sorten. Die Ausläufer - Rhizome - müssen Sie in Grenzen halten, damit Ihr Garten nicht eines Tages nur noch aus der - sehr großen - Pflanzenfamilie Bambus besteht und der Nachbar nicht belästigt wird.
Ein zuverlässiger Rhizomschutz kann mit 2 mm dicke HDPE oder ECB laut Studie der Forschungsanstalt / FH Weihenstephan erreicht werden. Auf jeden Fall ist eine mindestens 70 cm breite Rhizomsperre, bei Pflanzungen an Nachbargrundstücken, Straßen, Wegen, vor Teichen, Baulichkeiten, vor alten und neuen Kellerwänden und Fundamenten nötig. Sicherer ist eine 100 cm breite Rhizomsperre, da schon an mehreren Orten die 70er Sperre von den Rhizomen der dickhalmigen Bambusarten unterwandert wurden! Besonders bei der heutigen Kellerbauweise mit Wärmeisolierung von Außen sollte eine 2 mm dicke Rhizomsperre - PEHD Folie - tief eingesenkt werden.
Bild unten links: Wenn Ihnen für Ihren Pyhllostachys nicht mehr Fläche zur Verfügung steht, müssen Sie, bevor die Pflanze innerhalb der Rhizomsperre keinen Platz mehr hat, einen Teil der Pflanze entfernen, also Halme und Rhizome abstechen und Erde nachfüllen. Es ist sinnvoll, wenn im Randbereich der Pflanzfläche auf 20 - 30 Zentimeter Breite keine Halme und Rhizome wachsen.
Außerdem sollte die Halmanzahl begrenzt werden, also Halme am Boden abschneiden. Ein regelmäßiges Auslichten ist das A und O! So findet Ihre Pflanze auch auf kleineren Pflanzflächen über viele Jahre Platz und bleibt doch dekorativ und wüchsig.
Bild unten rechts: Auf Dauer benötigen die hohen Bambusarten nicht weniger als 15 Quadratmeter Platz. Zur Sicherheit sollte dann auch die 1 Meter breite Rhizomsperre verwendet werden, da die Rhizome die Sperre sonst zu schnell unterwandern. Die Sperre sollte nicht mehr als 5 Zentimeter übert dem Boden sichtbar sein (Bruchgefahr). Die abgebildete Pflanze wurde im Juli 2010 Nähe Wiesbaden mit 16 Halmen ausgepflanzt.
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Der Einbau einer Bambussperre kann bei schweren Böden zur schweißtreibenden Arbeit werden, die man gerne vor sich her schiebt. Und die kleinen niedlichen Pflanzen sehen zunächst noch nicht so aus, als ob Sie Ihren Garten unterminieren könnten. Die ersten zwei bis drei Jahre kann man seine Bambuspflanzen auch durch Abstechen der Rhizome noch in Grenzen halten. Der größte Fehler liegt aber leider darin, die Wüchsigkeit der Bambusse zu unterschätzen. Der Bambus fängt in der Regel erst nach 2-3 Jahren Standzeit an sich auszubreiten. Der Ausbreitungsdrang ist vom Standort bzw. von der region abhängig. In der Regel gilt für unsere Breiten, je wärmer, um so stärker das Wachstum der Rhizome, um so größer der Ausbreitungsdrang. So kann z.B. ein wärmeliebender Phyllostachys bissetii oder Aurea in Schleswig-Holstein über viele Jahre (oft fast 10 Jahre) horstig wachsen, bevor er seine Rhizome im Umfeld verbreitet. Während die selbe Art in einer warmen Region, Süd-Hessen oder Baden-Würtemberg, sich sehr schnell ausbreitet (oft schon im 3. Standjahr). Nachdem Sie so von der Notwendigkeit des Einbaus einer Bambussperre für Ihren Bambus überzeugt sind, nachfolgend einige Hinweise zur Verwendung und zum Einbau der Rhizomsperre.
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Nach 10 Jahren hat Phyllostachys aurea in Norddeutschland am Steinhuder Meer (Nähe Hannover) nicht nur die Holzterrasse beschädigt, sondern auch Teile des Gartens erobert.
Viele unfreiwillige Bambusbesitzer, die durch die herüberwuchernde Rhizomen ihres Nachbarn belästigt sind, fragen mich um Rat:
'was kann ich gegen den Bambus, der vom Nachbarn zu mir herüber wächst, machen?'
Meine Antwort: "Ihr Nachbar ist verpflichtet dafür zu sorgen, dass Sie von den Pflanzen nicht belästigt werden. Das betrifft nicht nur die weit auf Ihr Grundstück herüberhängenden und auf Ihrem Grundstück wachsenden Halme, sondern auch die Ausbreitung der Rhizome auf Ihrem Grundstück."
Laut Gesetzt ist jeder Grundstücksbesitzer dazu verpflichtet, dafür zu sorgen, dass von seinem Grundstück keine Gefahr, Beeinträchtugung oder Belästigung ausgeht!
Dafür gibt es inzwischen viele Gerichtsurteile. Denn vor Gericht gilt Bambus schon lange nicht mehr als Gras, sondern zählt inzwischen zu den Gehölzen (Bäumen und Sträuchern). Also verwenden Sie wenigstens an der Grundstücksgrenze eine Rhizomsperre (besser in 3-5 m Abstand von der Grenze), wenn Sie Ihre Phyllostachys und andere Ausläufer treibenden Arten schon nicht komplett eingrenzen wollen.
In kleinen Reihenhausgärten und auf zu kleinen Grundstücken, auf denen die Grenzabstände nicht eingehalten werden können, sollte besonders auf die höher werdenden Phyllostachys verzichtet werden.
Was sich überhaupt nicht als Rhizomsperre eignet: Teichfolie! Sie stellt für Ausläufer treibende (wuchernde) Bambuspflanzen kein ernsthaftes Hindernis dar. Was sich auf Dauer auch nicht eignet: Dachpappe, Wurzelschutzfolien und Matten, Polyesterplatten, Gehwegplatten, Maurerkübel oder Regentonnen, auch wenn der Boden entfernt worden ist. Stellen Sie sich mal einen Riesenphyllostachys vor, wie der in so einem kleinen Gefäß wie einem Maurerkübel klar kommen soll. Geht also auch nicht!
Am besten eignet sich eine Qualitäts PEHD-Folie, eine speziell aus Hartkunststoff hergestellte schwarze Folie in 2 mm Stärke ( wie Bambu-Stop). Die Rhizomsperre sollte 100 bis 120 Zentimeter breit sein und etwa so tief müssen Sie einen Graben um die Pflanzfläche ausheben. Dabei sollten Sie den Bereich, der dem Bambus zum Wachsen verbleibt, nicht zu eng machen. Sonst treten Nährstoff- und Wasserprobleme, später auch Platzprobleme auf und Ihr Bambus erreicht nie seine wirkliche Dimension. Außerdem wird er die Folie unter- oder überwandern oder den Folienring sprengen! Ganz wichtig dabei: die Folie darf auf keinen Fall mit der Erdoberkante abschließen oder in dieser Höhe abgeschnitten werden! Es müssen auf jeden Fall mindestens 5 cm der Folie aus der Erde schauen, sonst springen Ihnen die Rhizome unbemerkt darüber und laufen davon. Die Bambus-Sperre, Rhizomsperre, wird möglichst leicht schräg nach oben verlaufend eingesetzt und mit einer Algu-Sicherheitsschiene verschlossen. Anschließend wird der Graben wieder mit Erde zugeschüttet. Die Erde muß dabei wieder gut verdichtet werden.
Viele Pflanzenfreunde und Gartenbesitzer haben, häufig auch aus Unwissenheit oder Unterschätzung der Wüchsigkeit, nach Jahren das Problem, dass die Rhizome den Garten und auch das Nachbargrundstück erobern.
Diese Probleme wird immer größer und gibt es an vielen Orten im In- und Ausland. Die Lösung ist einfach: rundherum um den alten Bestand oder um den Kern der Pflanze wird mit einem Minibagger oder einer Grabenfräse ein dementsprechend tiefer Graben ausgehoben und die Rhizomsperre eingelassen. Die Enden werden mit einer Sicherheitschiene verschlossen. Bei älteren Beständen reicht in der Regel die 70 cm breite Sperre nicht mehr aus, da die Rhizome die Sperre schnell unterwandern (sparen Sie nicht am falschen Ende und verwenden Sie gleich die 1 Meter breite Rhizomsperre).
Der Platzbedarf richtet sich nach der zu erwartenden Endhöhe, dem Standort d. h. je wärmer die Region, um so schneller und um so höher wachsen die Halme. Eine einfache Faustregel zum Berechnen des Platzbedarfs: Beispiel bei einer zu wartende Endhöhe der Halme von 10 Meter: 10m : 2 = 5 x 5= 25 m² (besser mehr, aber nie weniger:
Jetzt kommt der Trick bei der ganzen Sache: alle dann außerhalb der Sperre befindlichen Halme werden direkt am Erdboden abgeschnitten oder abgesägt. Dann werden in den nächsten Wochen neue Halme aus dem Boden schießen, die dann sofort abgeschnitten oder mit Round Up abgespritzt werden müsssen. Das wiederholt man so lange, bis keine neue Halme (Sprossen) mehr austreiben. Innerhalb von 2-3 Jahren sind alle Rhizome abgestorben, denn ein Rhizom ohne Blätter kann auf Dauer nicht überleben. So kann auf das mühsame Ausgraben aller Rhizome verzichtet werden.
Die Rhizomsperre muss immer um den gazen Bestand eingelassen werden, auch vor Mauern und Fundamenten, da es fast unmöglich ist, zwischen der Mauer und der Sperre eine haltbare Verbindung herzustellen
Heben Sie einen Graben um den Pflanzbereich aus, senken die Rhizomsperre ein, füllen den Graben mit Erde auf (den Boden wieder gut verdichten) etc.
Bei dieser Methode wird die Rhizomsperre nicht mit einer Schiene verbunden, sondern an einer Stelle wird der Graben ungefähr 50 Zentimeter offen gelassen (Ausgang), so dass die Rhizome an dieser Stelle herauswachsen können. Keine Bange, alle Rhizome werden an der Rhizomsperre zum Ausgang geleitet.
Im Bereich des 'Ausgangs' stechen Sie die Ausläufer laufend sorgfältig ab (in wärmeren Regionen 1 bis 3 mal, sonst 1 x im Jahr).
Ich kann Ihnen nur raten es nie zu vergessen und kein Rhizom zu übersehen!
Man muß berücksichtigen, dass ein eingegrenzter Bambus nicht die gleiche Nährstoff- und Wasserversorgung hat wie ein sich in Freiheit befindlicher. Das bedeutet, dass Sie der Düngung und Wässerung mehr Aufmerksamkeit schenken müssen als sonst. Ein eingegrenzter Bambus muß in der Regel laufend gewässert werden (auch an frostfreien Tagen im Winter). Bei einer zu klein bemessenen Fläche können sich die Pflanzen nicht ausleben und werden ihre Endhöhe kaum erreichen. Alle mit einer Sperre versehenen Bambuspflanzen müssen nach einigen Jahren ausgelichtet werden. Später sollten auch Rhizome ausgegraben und die Löcher wieder mit Erde aufgefüllt werden, damit dem Bambus ausreichend Platz zur Verfügung steht. Je größer die eingegrenzte Fläche, um so höher und winterhärter die Pflanzen! Um so weniger Pflegeaufwand!
Statt eine Rhizomsperre einzubauen, können Sie alternativ auch einen etwa 60 cm tiefen Graben um die Pflanzfläche ziehen, diesen offen lassen oder mit Laub, Stroh etc. füllen und regelmäßig mit einer scharfen Sense oder einem anderen scharfen Messer die hindurchwachsenden Rhizome abtrenne oder mit einer Heckenschere abschneiden. Allerdings ist bei diesem Wettbewerb zwischen Ihnen und dem Bambus offen, wer gewinnt.
Aus eigenen neueren Beobachtungen möchte ich Ihnen sogar empfehlen, die Rhizomsperre in eine Schicht aus 5 bis 10 cm Beton einzusetzen. Dieser zugegebenermaßen etwas ungewöhnliche Vorschlag rührt aus der Erkenntnis, dass es fast nie gelingt, den Grabenboden für die Bambus-Sperre völlig glatt und gleichmäßig auszuheben. Geringe Höhenunterschiede lassen sich nicht vermeiden. Dies nutzen die Rhizome teilweise aus, um unter der an diesen Stellen besonders locker liegenden Erde hindurch in die Freiheit zu entkommen. Auch wenn ich es zur Zeit noch nicht genau abschätzen kann, ob diese Maßnahme definitiv hilft, möchten ich sie Ihnen trotzdem nicht vorenthalten.
Die Riesengräser zählen sicher zu den dekorativsten Pflanzen die uns die Flora für unsere Regionen bietet. Sie können einem stolzen Bambusbesitzer aber auch zur Plage werden!
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[ Bambus, das geheimnisvolle Gras ] Geschrieben von Fred Vaupel im Forum der EBS-D. am 17. Oktober 2004 15:30:40: Als Antwort auf: Re: rhizomsperre aus betonröhren oder einer regenwassertonne? Hallo liebe Bambusfreunde, zu diesem Thema wurde in der Vergangenheit schon viel diskutiert und ebenso viele Möglichkeiten aufgelistet, wie die Ausläufer treibenden Arten nicht in den Griff zu bekommen sind. Nach meiner langjährigen Erfahrung und Versuchen mit vielen Materialien bin ich letztendlich zu dem Ergebnis gekommen, dass die 'Wucherbambusse' eigentlich in kleinen Privatgärten fehl am Platze sind. ( Es stehen inzwischen viele unterschiedliche Fargesien zur Verfügung). Wer trotzdem auf die Ausläufer treibenden Arten und Sorten, besonders auf die Phyllostachys, nicht verzichten möchte, der sollte die Pflanzflächen nicht zu klein wählen (für jeden Phyllo nicht weniger 10 m ²).Wenn schon mit einer Rhizomsperre eingrenzen, dann mit einer 2 mm dicken PEHD-Folie, deren Enden mit einer Sicherheitsschiene verbunden werden. Eine andere Möglichkeit, die wegen der Optik nicht so praktikabel ist, wäre einen ca. 20 cm breiten und ca. 40 cm tiefen Graben um den Pflanzbereich auszuheben. Die Rhizome wachsen erst nach vielen, vielen Jahren in diese Grube. Man kann den Graben auch mit Laub, Stroh oder Häckselgut auffüllen und die Rhizomspitzen dann laufend abtrennen. Einige Arten/Sorten lassen sich in unseren Breiten durch jährliches Abstechen in Grenzen halten (Ph. bambusoides in Sorten, Propinqua, Vivax, Dulcis, Prominens, Iridescens, Pl. pygmaeus u. a.) In der Regel ist jede mit einer Rhizomsperre eingegrenzte Fläche auf Dauer zu klein. Deshalb empfehle ich die Rhizomsperre nicht zu verschließen, sondern an einer gut zugänglichen Stelle ca. 40 cm offen zu lassen. Allerdings müssen hier die Rhizome laufend abgestochen und entfernt werden. Nur so kann sich der Bambus ausleben, denn das 'Chinesische Männchen' ( es sitzt in jeder Rhizomspspitze) leitet die Rhizome immer zum 'Ausgang'. | |
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Die Rhizome können erhebliche Schäden anrichten. Sie wachsen über die Rhizomsperre. Können hier aber problemsos abgetrennt und ausgegraben werden. Eine laufende Kontrolle ist zu empfehlen.
Vor einem Teich oder vor Gebäuden sollte ebenso eine Bambussperre eingebaut werden, wie an der Grundstücksgrenze oder vor gepflasterten oder befestigten Wegen und Plätzen (Terrasse).
Die Rhizome entwickeln so viel Kraft, dass sie sogar die Verbundsteine fachmännisch Pflasterflächen anheben. Sie wuseln sogar unter befestigte Fußwege und treiben aus den Fugen zwischen den Gehwegsplatten aus. Siehe Bild 3
Selbst unter einer betonierten 6 - 8 Meter breiten Einfahrt können die Rhizome problemlos hinduchwachsen, um sich dann auf der anderen Seite der Einfahrt wieder zu verzweigen und neue Halme zu schieben. Hier muß der Rhizomstrang unbedingt von der Mutterpflanze getrennt werden und alle ausgetriebenen Halme unter der Erdoberfläche abgeschnitten werden.
Was Sie noch wissen sollten: die Rhizombildung ist vom Standort abhängig. So wachsen die Rhizome in wärmeren Regionen Süd-hessen, Baden Württemberg, teilweise doppelt so schnell, wie z.B. in Schleswig-Holstein und Dänemark. Im mediterranen Klima wesentlich schneller als in Baden-Württemberg oder im Raum Köln. In sandigen Böden breitet sich ein Ausläufer treibender Bambus schneller aus, als in schweren und lehmigen Böden.
Das Bambus-Lexikon wurde 2005 als frei zugängliche Datenbank nach meiner Idee erstellt und erarbeitet. Das Bambus-Lexikon wird von mir laufend aktualisiert. Mit diesen Webseiten und den Bambusinformationen möchte ich meine mehr als 40 jährigen Bambuserfahrungen, mein Wissen und alle von mir gesammelten Daten und eigene Erfahrungen aus dem In- und Ausland an die vielen Pflanzenfreunde in Wort und Bild weitergeben, um den Bambus in unseren Breiten noch populärer zu machen und seine vielseitige Verwendbarkeit einer breiten Öffentlichkeit vermitteln. Mein Lexikon erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit und ist kein Wissenschaftliches Werk.
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Die angegebenen Werte (Höhe, Winterhärte etc.) sind Durchschnittswerte, die je nach Standort erheblich voneinander abweichen können und gelten nicht für Bambus im Kübel. So wird ein Phyllostachys vivax 'Aureocaulis' im norddeutschen Küstenbereich und Dänemark selten über 5 Meter hoch, während diese Sorte z. B. in Süd-West-Deutschland bereits nach ein paar Jahren diese Höhe erreicht. In den wärmeren Regionen unseres Landes schon nach ca. 7 Jahren mehr als 8 Meter hoch sein kann.
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Ich habe bis 2016 in meiner Freizeit mehr als 12 000 Stunden am PC verbracht und besonders in den Wintermonaten, Abend für Abend (häufig bis zum frühen Morgen) und fast das ganze Wochenende, oft auch ungeduldig und schimpfend (wenn der Computer mal wieder seine Macken hatte) am PC verbracht!
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Fred Vaupel im Frühjahr 2005