Für Bambuspflanzen, die im Kübel gehalten werden sollen, gelten besondere Bedingungen. Bevor Sie sich für eine Pflanze entscheiden, sollten Sie Folgendes tun: Betrachten Sie Ihren Standort, leben Sie in einem eher rauen oder milden Klima, steht die Pflanze geschützt oder ist sie dem Wind ausgesetzt, ist es eine sonnige oder eher schattige Lage?
Prüfen Sie Ihre Überwinterungsmöglichkeiten: können die Pflanzen hell, kühl aber frostfrei überwintert werden? Falls das nicht der Fall ist, haben Sie zumindest geschützte Ecken, in der die Pflanzen vor Wind und Sonne (!) geschützt stehen können? Ich empfehle: Legen Sie sich nur solche Pflanzen zu, die Ihrem Standort entsprechen und für die Sie passende Überwinterungsmöglichkeiten haben. Es hat wenig Sinn, sich einen tropischen Bambus zuzulegen, wenn keine Möglichkeiten zur frostfreien Überwinterung im Wintergarten oder einem beheizbaren Gewächshaus bestehen. Außerdem sind die Bambuspflanzen im Kübel erheblich frostgefährdeter als die im Garten ausgepflanzten Exemplare.
Die Winterhärteangaben sind ermittelte Durchschnittswerte und beziehen sich auf ausgepflanzte und gut eingewachsene Pflanzen (nicht auf Kübelpflanzen!!!) In langen und kalten Wintern müssen Sie besonders in kälteren Regionen (Ost-Deutschland, Ost-Bayern etc,) mit Schäden oder bei sehr ungünstigem Verlauf mit einem Totalverlust rechnen, wenn Sie die Pflanzen nicht frostfrei oder zumindest sehr geschützt überwintern können. Erst wenn die Bedingungen für die Pflanzen passen, sollten Sie unter dem Pflanzenangebot Kübelpflanzen oder Bambus für Innenräume auswählen.
Ausläufer treibender Bambus eignet sich nicht als Kübelpflanze oder nur für kurze Zeit!
Bambusa multiplex 'Alfons Karr' verträgt sogar als Kübelpflanze leichte Fröste |
Alle horstig wachsenden Arten ; Fargesia und Borinda, aber auch die Bambusa Arten / Sorten, sind für eine Kübelpflanzung die erste Wahl. Viele Arten des Gartenbambus weisen auch im Kübel eine hohe Frostresistenz auf. Außerdem können die Pflanzen länger in ihrem Kübel verbleiben als Ausläufer treibende Arten. Für die Bambusa, Fargesia adpressa, Borinda fungosa und Angustissima sollten allerdings frostfreie Überwinterungsmöglichkeiten vorhanden sein.
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Eine hohe Winterhärte weisen dieSorten von Fargesia murielae (Gartenbambus) auf. Fargesia murielae 'Eala', 'Fresena' und 'Bimbo' eignen sich für kleinere Pflanzgefäße bis ca. 20 Liter. Die besonders dekorative Fargesia dracocephala 'Hanseat' muß mit den Jahren eine größeres Pflanzgefäß erhalten.
Für etwas größere Kübel wären die Sorten 'Frya', 'Falke' oder 'Flamingo' und 'Schwan' , aber auch die relativ neue Sorte 'Fontäne' eine besondere Empfehlung. Ausgesprochen dekorativ sind die Fargesien Spez. 'Jiuzhaigou 1' (Jade Bambus) und 'Geneve' mit rötlichen oder grün-gelben Halmen und kleineren Blättern.
Fargesia murielae 'Dragon' im Großcontainer |
Für Großcontainer ab 30 Liter eignen sich die Sorten Fargesia murielae 'Flamingo', die stark wachsende 'Dragon', 'Standing Stone' oder 'Green Arrows', Fargesia rufa, die aufrecht wachsende Fargesia robusta und Fargesia nitida 'Fontäne'. Auch Fargesia denudata entwickelt sich im größeren Pflanzgefäß zu einer üppigen Kübelpflanze. Viel Platz benötigen Sie, wenn Sie sich für Fargesia utilis oder die neuen Borinda-Formen mit ihren bemerkenswert dicken Halmen entscheiden. Mit kleinen Blättern an kurzen Zweigen entwickelt sich F. utilis im Alter zu einem Star unter den Kübelpflanzen.
Als Sichtschutz auf Balkon, Terrasse und zur Restaurationsbegrünung eignen sich in der Regel alle winterharten Fargesien. Man setzt sie dazu in längliche und große Pflanzgefäße aus Metall oder Holz. Die inneren Seitenwände und der Boden werden mit Styropor oder Styrodur verkleidet, damit das Substrat nicht so schnell durchfriert und sich im Sommer nicht aufheizt. Bodenlöcher für den Wasserabzug ebenso wie eine Dränageschicht nicht vergessen!
Alle Fargesien bevorzugen einen halbschattigen Standort, bei einer guten Wasserversorgung sind sie in der Regel auch sonnenverträglich, wenn sich das Pflanzensubstrat im Kübel nicht zu sehr aufheizt.
Alle Ausläufer treibenden Bambusarten eignen sich nur bedingt als Kübelpflanze; wer es trotzdem versuchen will, muss sich darauf einstellen, die sich um den Wurzelballen ringelnden Rhizome jährlich zu entfernen und die Pflanzen etwa alle 2 Jahre zu teilen oder größer zu topfen. Am besten geeignet sind Pflanzen, die sich im Container nur mäßig ausbreiten, wie Phyllostachys aurea mit mehreren Halmvarianten oder Ph. bambusoides mit den Sorten 'Castilloni', 'Variegata' oder 'Holochrysa'.
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Pseudosasa japonica 'Tsutsumiana' trägt zwar einen langen und etwas ungewöhnlichen Namen, ist aber nicht nur im Garten eine sehr wüchsige und dekorative Kübelpflanze. Bei den Pleioblastus stehen besonders für Liebhaber schöner Blätter mehrere Sorten zur Auswahl. Aber auch Sasa kurilensis und die Form 'Kiakebono' stehen ebenso zur Verfügung, wie der Kultivar 'Variegata' von Pseudosasa.
Wunderschön sehen einige Phyllostachys in dekorativen Pflanzgefäßen aus, aber die Freude ist in der Regel nicht von Dauer.
Das Rhizomwachstum ist im Kübel besonders groß, denn das Substrat wird vom Frühjahr bis Herbst fast genau so warm wie die Luft. Also wesentlich wärmer, als der Gartenboden. Dadurch wird das Rhizomwachstum besonders gefördert. Besonders in wärmeren Regionen müssen die Pflanzen fast täglich gewässert werden. Die Rhizome beginnen in wärmeren Regionen bereits im 1. Jahr, sich um den Wurzelballen zu wickeln und die Pflanzen sollten spätestens im 3. Jahr größer getopft werden. Bereits am Anfang des 3 Jahres müssen die Ausläufer treibenden Bambusse im zeitigen Frühjahr geteilt und neu getopft werden.
Bambus mit Ausläufer als Kübelpflanze sind für eine längere Zeit auch in kühleren Regionen nicht zu empfehlen. Es sei denn Sie nehmen den Kampf mit den Rhizomen inkauf, setzen die Pflanzen alle 2 bis 3 Jahre in größerer Pflanzgefäße und packen die Kübel vor dem Winter frostsicher ein oder Ihnen steht ein frostfreies Winterquartier zur Verfügung.
Das Bambus-Lexikon wurde 2005 als frei zugängliche Datenbank nach meiner Idee erstellt und erarbeitet. Das Bambus-Lexikon wird von mir laufend aktualisiert. Mit diesen Webseiten und den Bambusinformationen möchte ich meine mehr als 40 jährigen Bambuserfahrungen, mein Wissen und alle von mir gesammelten Daten und eigene Erfahrungen aus dem In- und Ausland an die vielen Pflanzenfreunde in Wort und Bild weitergeben, um den Bambus in unseren Breiten noch populärer zu machen und seine vielseitige Verwendbarkeit einer breiten Öffentlichkeit vermitteln. Mein Lexikon erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit und ist kein Wissenschaftliches Werk.
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Die angegebenen Werte (Höhe, Winterhärte etc.) sind Durchschnittswerte, die je nach Standort erheblich voneinander abweichen können und gelten nicht für Bambus im Kübel. So wird ein Phyllostachys vivax 'Aureocaulis' im norddeutschen Küstenbereich und Dänemark selten über 5 Meter hoch, während diese Sorte z. B. in Süd-West-Deutschland bereits nach ein paar Jahren diese Höhe erreicht. In den wärmeren Regionen unseres Landes schon nach ca. 7 Jahren mehr als 8 Meter hoch sein kann.
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Ich habe bis 2016 in meiner Freizeit mehr als 12 000 Stunden am PC verbracht und besonders in den Wintermonaten, Abend für Abend (häufig bis zum frühen Morgen) und fast das ganze Wochenende, oft auch ungeduldig und schimpfend (wenn der Computer mal wieder seine Macken hatte) am PC verbracht!
Für die Überlassung vieler guter Fotos geht mein besonderer Dank an Daniel Kunz aus der Schweiz. Für die Bereitstellung einiger Fotos bedanke ich mich bei den Bambusfreunden im In- und Ausland. Das Bambus-Lexikon ist ein privates, frei zugängliches Lexikon.
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Fred Vaupel im Frühjahr 2005